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Ökologische Verbesserung 2007

Durch den Bau eines Fischauf- und Fischabstiegschlitzpasses im Jahre 2007
wurde die erste ökologische Verbesserung am Kraftwerk errichtet.

Funktionsprinzip:
Der Schlitzpass ist eine Bauvariante, bei der die Zwischenwände, durch über die gesamte Höhe reichende, vertikale Schlitze gekennzeichnet ist.
Die Schlitze liegen durchgehend auf einer Seite.

Einbauten:
Durch die Form der Einbauten wird gewährleistet, dass sich in den Becken keine von Schlitz zu Schlitz geradlinig durchgehende Kurzschlussströmung bildet, sondern eine geschwungene Hauptströmung, die das Beckenvolumen zur turbolenzarmen Energieumwandlung weitgehend ausnutzt. Um diese Strömungsverhältnisse einzustellen, werden die Einbauten (Stauwand) mit einem Stahlprofil U 160 versehen, das eine Strömungsumlenkung im Bereich vor der Schlitzöffnung bewirkt. Die wandseitige Schlitzbegrenzung erfolgt mit einem versetzt angeordneten Umlenkbock. Das Versatzmass des Umlenkblockes erzeugt eine um den Winkel a abgelenkte Schlitzströmung, so dass sich eine in Beckenmitte verlaufende Hauptströmung einstellt. Das Versatzmass des Umlenkblockes beträgt min. 20°.

 

 

Plan Fischaufstiegstreppe

 

 




Bericht im Dingolfinger Anzeiger am Donnerstag, 27. September 2007

 

Paradebeispiel von Umweltbewusstsein

 

v.l. - Bgm. R. Schachtner, T. Kutscher, A. Muggenthaler, Landrat H. Trapp, F. Fürst, L. Menacher


Lobende Worte für Fischpass am Wasserkraftwerk Kutscher in Kronwieden


Loiching/Kronwieden. (hp)Seit etwa einem Monat ist bei der Wasserkraftanlage Kutscher in Kronwieden Bahnhofstraße 45 eine Fischtreppe in Betrieb. Dieses auch als Fischpass bezeichnete Wasserbauwerk ermöglicht es den Fischen bachaufwärts zu wandern, ohne durch die 28 Wasserkraftanlagen am Längenmühlbach daran gehindert zu sein. Bei einem Ortstermin am vergangenen Dienstag überzeugten sich Landrat Heinrich Trapp und Bürgermeister Schachtner von der Funktionsweise dieser umweltfreundlichen Einrichtung.

 

Aufgrund der fachkundigen Ausführungen von Anton Muckenthaler, Fachberater für Fischerei des Bezirks Niederbayern, Franz Fürst, Sachbearbeiter am Landratsamt Dingolfing-Landau und Flussmeister Ulrich Menacher konnten sich die Komunalpolitiker in Anwesenheit von Theo Kutscher über den Sinn solcher Fischpässe informieren.
Anton Muckenthaler nannte als Grundlage derartiger Baumaßnahmen den Artikel 3c des Bayerischen Wassergesetzes der vorsieht, dass bis Ende des Jahres 2015 ein guter ökologischer und chemischer Zustand der oberirdischen Gewässer im Freistaat erreicht werden soll. Beurteilungsparameter seien das Makrozoobenthos, die Fische und die Gewässerstrukturgüte. Bei den Fischen beurteilte man vor allem die Artenzusammensetzung, die Häufigkeitsverhältnisse und die Altersstruktur.
Zur heimischen Fauna in Bayern zählen nach dem derzeitigen Kenntnisstand 79 Neunaugen- und Fischarten aus 15 Familien. Davon finde man im Längenmühlbach 28 Fischarten. Der Längenmühlbach beginnt als Seitenkanal der Isar in Landshut/Altheim und endet nach etwa 68 Kilometern in Plattling. Auf dieser Strecke werden derzeit 28 Wasserkraftwerke betrieben. Jede dieser Anlagen unterbricht mit dem jeweils zugehörigen Wehr und der Turbine die freie Wanderung der Fische, denn die frei durchwanderbare Strecke beträgt durchschnittlich nur 2,5 Kilometer.
Anton Muckenthaler führte weiter aus, dass Fische im Lauf ihres Lebens unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum haben. Sie brauchen zur erfolgreichen Vermehrung geeignete Laichgebiete, Fress- und Ruheplätze, Winterlager und nach Hochwasser Rückkehrmöglichkeiten in ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete. Da dies alles in der Regel in einem 2,5 Kilometer langen Bachabschnitt nicht zu finden ist, können nur Fischpässe Abhilfe schaffen.
Die Fischtreppe bei Kutscher in Kronwieden wurde als Schlitzpass gebaut. Er ermöglicht allen wassergebundenen Lebewesen auf einer Strecke von rund 28 Metern den Höhenunterschied von etwa einem Meter nach oben beziehungsweise nach unten schwimmend zu überwinden. Der Schlitzpass besteht aus einer 0,7 Meter tiefen und 1,2 Meter breiten Betonrinne, die auf der Sohle mit Steinen unterschiedlicher Größe ausgelegt ist. Franz Fürst erklärte, das Landratsamt Dingolfing-Landau habe mit Theo Kutscher in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag die Errichtung und den Betrieb des Fischpasses geregelt. Ziel sei eine Verbesserung des ökologischen Zustandes des Längenmühlbachs. Die Bauabnahme erfolgte durch einen privaten Sachverständigen der Wasserwirtschaft sowie durch den Fachberater für Fischerei des Bezirks und das Wasserwirtschaftsamt Landshut.
Landrat Heinrich Trapp zeigte sich beeindruckt von der Arbeit Theo Kutschers beim Bau der Fischtreppe, was gerade an kleineren Gewässern besonders schwierig sei. Er wies darauf hin, dass es Planungen solcher ökologisch wertvoller Anlagen auch für Isar und Vils gebe.
Bürgermeister Schachtner war erfreut, mit dieser Fischtreppe ein weiters Beispiel für das Umweltbewusstsein Loichinger Bürger vorgefunden zu haben. Mit Stolz könne man in der Gemeinde andere umweltfreundliche Projekte sehen, wie beispielsweise die riesige Solaranlage auf den Dächern der Fischerhallen, alles Initiativen privater Investoren. Man sei auch daran, den Scheibelbach zu einem natürlichen Gewässer zurückzubauen.
Theo Kutschers Dank galt allen mit dem Bau der Fischtreppe befassten Fachbehörden, die ihn bei der Verwirklichung des Projekts fachkundig unterstütz hatten.

 

 

Reges Treiben herrscht in den Becken der Fischaufstiegstreppe wie hier z.B. am 26. März 2012.

 

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